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Natur vor der Haustür

Bilder des Monats im Jahr 2017

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Dezember 2017

Von den vier in Mitteleuropa vorkommenden Bärlappgewächsen ist der abgebildete Sprossende Bärlapp (Lycopodium annotinum) am häufigsten in unseren Wäldern zu finden. Er kann zwischen 10 und 30 cm hoch werden und seine nadelförmigen Blätter sind spiralförmig am Stängel angeordnet. Die Sporenähre (also die „Blüte“) steht aufrecht einzeln an der Spitze des aufsteigenden Sprosses. Er liebt schattige, feuchte Nadelwälder. Vorsicht, die Pflanze ist giftig!
Inge Mebus

November 2017

In letzter Zeit haben die Medien viel über den extrem fortschreitenden Artenschwund und insbesondere über das große Insektensterben berichtet. Natürlich machen diese Probleme auch nicht vor unserer Haustür halt. Neben diesen sehr negativen Entwicklungen gibt es aber auch über etwas sehr Positives bei uns zu berichten. Auf dem Lanzenhaarer Feld wurde von Landwirten eine großflächige Stilllegungsfläche angelegt. Dort gibt es viele Wildkräuter und Insekten und damit ein reichhaltiges Nahrungsangebot für Vögel, „was sich in der Vogelwelt schnell herumgesprochen hat“. Das Foto wurde am Abend eines sehr schönen, sonnigen Tages aufgenommen und zeigt Insektenschwärme über der Stilllegungsfläche.
Hans Jakob (Foto: Markus Dähne)

Oktober 2017

Die Bergeidechsen oder auch Waldeidechsen genannt, sind Neubürger auf der Ausgleichsfläche der Stadtwerke München auf dem Lanzenhaarer Feld. Hier genießt ein Jungtier die letzten Sonnentage im Oktober, bevor es sich bis März in den Winterschlaf begibt. Besonders gefragt sind hierzu Holzsonnenplätze, weil sie besonders gut die Sonnenstrahlen speichern. Im Gegensatz zu den Zauneidechsen – einer streng geschützten Art, die aus allen uns früher bekannten Lebensräumen verschwunden ist – ist der Bestand an Bergeidechsen noch relativ stabil.
Eike Hagenguth

September 2017

Der Mittlere Weinschwärmer (Deilephila elpenor) gehört zur Familie der Schwärmer. Der wunderschön pink-olivgrün gefärbte Schmetterling kann eine Flügelspannweite zwischen 4,5 – 6 cm erreichen. Er fliegt von Mai bis Juli, jedoch in heißen Jahren kann im Aug. und Sept. auch eine zweite Generation auftreten. Den Schwärmer sieht man relativ selten, da er erst nach Einbruch der Dunkelheit auffliegt. Seine Raupen dagegen kann man öfter beobachten, denn sie sind mit 8 cm ziemlich groß und im älteren Stadium dunkelbraun. Bei einer Störung zieht die Raupe die Kopfkapsel zurück und die vorderen Segmente blähen sich auf. Hierdurch werden die Augenflecken sichtbar, was für Feinde bedrohlich ausschaut und sie diese daher in Ruhe lassen. Die Raupen fressen keine Weinblätter, sondern vor allem das Indische Springkraut, das Schmalblättrige Weidenröschen sowie Blutweiderich und Nachtkerzen. Manchmal vergreifen sich die Raupen auch an Fuchsien; dort kann man sie einfach absammeln und am Rand des Gartens ins Gebüsch o.ä. setzen.
Inge Mebus

August 2017

Auf ihrem Zug in die Winterquartiere oder zurück in die Brutgebiete wurden in der Vergangenheit immer wieder mal Braunkehlchen und Schwarzkehlchen bei uns gesichtet. In diesem Jahr konnten jedoch erstmals – zur Überraschung und Freude aller – 2 Brutpaare von Schwarzkehlchen nachgewiesen werden. Schwarzkehlchen stehen auf der Vorwarnliste der gefährdeten Vogelarten in Bayern (Rote Liste Bayern). Der Lebensraum von Schwarzkehlchen sind offene naturnahe Flächen mit einzelnen Büschen. Diese Flächen sind in unserer Landschaft leider sehr rar; bei uns sind diese nur im Kiesgrubenbereich und den Stilllegungsflächen vorhanden. Dort wurden auch die Bruten nachgewiesen.
Hans Jakob (Fotos: Markus Dähne)

Juli 2017

Große und Kleine Schillerfalter fliegen von Juni bis August, hauptsächlich in den heißen Mittagsstunden. Den kühlen Morgen verbringen sie bewegungslos an einem Schlafplatz. Ihren Namen haben die Falter vom blauen Schillereffekt, den jedoch nur männliche Falter aufweisen und der nur abhängig vom Betrachtungswinkel zu sehen ist. Die Schmetterlinge sind nur sehr selten an Blüten anzutreffen, dagegen besuchen sie oft feuchte Stellen am Boden und werden von Schweiß, Kot oder Aas angezogen. Wichtigste Voraussetzung ihrer Biotope sind Weiden (Sal- und Silberweiden), denn an deren Blätter legen die Weibchen ihre Eier ab, von denen sich später die Raupen ernähren.
Hans Jakob

Juni 2017

Ein Mähroboter hätte dieser Pflanze natürlich keine Chance gelassen. Wenn das Auge noch mitarbeitet beim Rasenmähen, dann kann man manches Kleinod im Rasen entdecken und verschonen. In diesem Fall das Große Zweiblatt. Eine allerdings sehr kleine eher unauffällige und einem Breitblättrigen Wegerich ähnliche Orchidee, die wie alle heimischen Orchideen gesetzlich geschützt ist.
Eike Hagenguth

Mai 2017

Der Berglaubsänger ist ein Singvogel und gehört zur Gattung der Laubsänger, wozu auch der bei uns als Brutvogel vorkommende Fitis, Waldlaubsänger (sehr selten) und Zilpzalp gehört. Der Berglaubsänger wurde bei uns in einer Salweide beobachtet, die er nach Spinnen, Weichtieren, Insekten und deren Larven absuchte. Der Vogel lebt vorwiegend in lichten Gebirgswäldern und war also nur als Gast bei uns. Es ist anzunehmen, dass dieser wegen einer vorausgegangenen Schlechtwetterlage, in unser Gebiet zur Nahrungssuche ausgewichen ist.
Hans Jakob (Foto: Markus Dähne)

April 2017

Das Buschwindröschen ist eine frühblühende Anemonenart. Bereits im März/April kann man sich an geeigneten Standorten (bevorzugt Laubwäldern) an den weißen Blütenteppichen erfreuen. Die Blume hat es eilig, denn sie blüht nur solange die Baumkronen noch genügend Licht durchlassen. Bereits im Frühsommer ist ihr Wachstumszyklus beendet. Die Pflanze gedeiht gut auf lockeren, humusreichen Böden unter Hecken und lichtstehenden Bäumen. Leider gibt es bedingt durch die übermäßige Pflege nur sehr wenige geeignete Standorte in unserem Ortsbereich.
Hans Jakob

März 2017

Einer unserer seltenen Eulen ist der Sperlingskauz. Gelegentlich kann man seinen Ruf kurz nach Sonnenuntergang, insbesondere ab Ende Februar bis April vernehmen. Wenn der Waldkauz aus seiner Tagesruhe erwacht, schweigt allerdings der nur starengroße Kauz, denn er wäre für den großen Verwandten eine willkommene Beute. Der kleine Wicht erbeutet hauptsächlich Mäuse, stellt aber auch Kleinvögeln nach und brütet in Buntspechthöhlen. Leider hat der Bestand in unseren Forsten in den letzten Jahren abgenommen. Er könnte ein Verlierer des Klimawandels werden, denn sein eigentlicher Lebensraum sind die eher kühleren Bergregionen.
Eike Hagenguth

Februar 2017

Bei einem Winter-Spaziergang in Wald und Flur kann man sich an der wunderbaren Gestaltungsmöglichkeit der Natur erfreuen. An schattigen Stellen, die die wärmenden Strahlen der Sonne nicht erreichen und deshalb der Raureif seine bizarre Kunst entfalten kann, sind die Diamanten aus Eis zu finden: Brombeerblätter, die wie diamantenbesetzte Broschen aussehen; trockene Blüten- und Fruchtstände mit Häubchen aus Eiskristallen, die in allen Farben funkeln; raureifbedeckte Gräser und Blätter wie aus einem Wintermärchen. Auch die Winterzeit hat ihre Schönheiten, man muss sie nur entdecken.
Inge Mebus

Januar 2017

Wer kann sich noch an eine derart verschneite Landschaft erinnern? Das war das große Schneeereignis im März 2006. Schafft es der Winter nochmal, uns eine solche Bescherung zu präsentieren? Nutznießer wäre vor allem die Natur.
Eike Hagenguth