08/2024 Der Blutweiderich – Staude des Jahres 2024
Der Blutweiderich ist eine heimische Wildstaude, die in der Natur an feuchten, nährstoffreichen und dabei sonnigen bis halbschattigen Standorten wächst, wie z.B. an Uferzonen von Teichen und Wasserläufen, auf nassen Wiesen und auf Böden, die zeitweise auch überschwemmt sein können. Mit seinen bis 120 cm hohen Blütenkerzen, die in vielen Rosatönen von leuchtend pink über dunkelrosa bis violettrosa erstrahlen, ist er ein echter Hingucker und nicht zu übersehen.
Seine Blütenknospen öffnen sich im Hochsommer von Juli bis September und sind ein richtiger Insektenmagnet: Bienen summen um sie herum, Schwebfliegen besuchen und Schmetterlinge umflattern sie – alle fliegen auf ihren wertvollen Nektar.
Der Blutweiderich gedeiht aber auch im Garten und ist eine der dankbarsten Pflanzen für Gefäße. Er gilt als standfest, vital und robust. Das Faszinierende an ihm ist, dass ein und dieselbe Pflanze je nach Sonnenlicht morgens, mittags und abends in einem anderen Rosaton erstrahlt. Nach der Blüte rücken die bis dahin unscheinbaren Blätter in den Blickpunkt: Sie weisen gegen Ende der Saison eine goldgelbe bis kupferfarbene Herbstfärbung auf. Selbst die attraktiven Samenstände schmücken während der kalten Jahreszeit die Beete. Der Blutweiderich ist frosthart. – Und Schnecken mögen ihn nicht!
Der Rückschnitt direkt nach der Blüte verhindert seine Selbstaussaat. In einem naturnahen Garten, in dem die eigenständige Vermehrung vielleicht sogar erwünscht ist, erfolgt er im März.
Kaum vom Blutweiderich zu unterscheiden ist der ursprünglich aus Italien stammende und – bedingt durch den Klimawandel jetzt auch bei uns heimisch gewordene – etwas kleinwüchsigere Rutenweiderich. Er fühlt sich ebenfalls in unseren Gärten wohl und neigt nicht zur Selbstaussaat.
Mehr über Blut- und Rutenweiderich können Sie unter www.staude-des-jahres.de oder www.staudensichtung.de und beim Bund deutscher Staudengärtner www.bund-deutscher-staudengaertner.de erfahren.
Karin Simon