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Natur vor der Haustür

05/2020 Der Fieberklee

Ein Moor- und Sumpfbewohner ist die Pflanze des Jahres 2020 und die Loki-Schmid-Stiftung wählte den Fieberklee (Menyanthes trifolia) aus, um auf den wichtigen Schutz seines Lebensraumes hinzuweisen.
Der „Fieberklee“ hat weder eine heilende, medizinische Wirkung bei Fieber, noch ist er ein „Klee“. Die Pflanze enthält viele Bitterstoffe – weshalb der Fieberklee auch manchmal „Bitterklee“ genannt wird – denn früher glaubte man, dass alle bitteren Pflanzen gegen Fieber wirksam seien. Die dreilappigen Blätter sehen zwar wie ein großes Kleeblatt aus, der Fieberklee ist jedoch nicht mit Klee verwandt.
Die im Mai/Juni erscheinenden Blüten sind im geschlossenen Stadium zart rosa, nach dem Öffnen aber reinweiß und jetzt zeigen sie ihre wahre Schönheit: An der Oberfläche entwickeln sich weiße Härchen und an den Seiten weiße Wimpern, man könnte glauben, die Blüten tragen zarte Schleierchen.
Die Pflanze ist vor allem bei Hummeln beliebt, mancherorts wird sie „Hummelblume“ genannt, aber auch Bienen kommen auf ihre Kosten.
Der Fieberklee ist ein Spezialist der sauren, stets feuchten und nährstoffarmen Moore, weshalb seine innen hohlen Stängel und Blattstiele ihm Auftrieb im Wasser geben und der Belüftung auf den sauerstoffarmen Standorten dienen. Außerdem enthält die Pflanze einen hohen Anteil an Gerbstoffen, die der Fäulnisbildung entgegenwirken.
Aufgrund des rasant fortschreitenden Verlustes seines Lebensraumes steht der Fieberklee auf der Roten Liste und darf nicht gepflückt werden.
Moore haben nicht nur eine faszinierende Flora und Fauna, sie sind für unsere Erde überlebenswichtig!
Wussten Sie, dass Moore zur Zeit nur etwa drei Prozent der Erdoberfläche bedecken, damit aber ca. 1/3 des Kohlenstoffs (CO2) weltweit binden? Dagegen binden alle Wälder auf unserem Planeten nur etwa 1/6 des weltweiten CO2.
Wenn nun unsere Moore, etwa für landwirtschaftliche Zwecke, entwässert werden, entweicht Kohlendioxid. Selbst bei bereits seit Jahren trockengelegten Moorflächen wird immer noch mehr als zwei Tonnen CO2 pro Hektar und Jahr frei!
Es ist also dringend notwendig und in unser aller Interesse, trockengelegte Moorlandschaften wieder zu renaturieren und zu vernässen! Damit würden wir auch dem Fieberklee das Überleben sichern!   (Quelle: Wikipedia)

Inge Mebus