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Natur vor der Haustür

11/2017 Aluminium im Haushalt

Die ach so praktische Aluminium-Folie ist in vielen Haushalten vorhanden. Sie dient als Verpackungsmaterial, zum Frischhalten von Lebensmitteln, zum Braten und Grillen.
Aluminium ist ein wertvolles Leichtmetall, das auf der Pariser Weltausstellung 1867 erstmals viel Aufsehen erregte. Es wird aus Bauxit gewonnen, einem Erz, das großflächig im Tagebau abgebaut wird. Ein großer Teil lagert im Tropengürtel der Erde. Bei seinem Abbau wird Regenwald zerstört. Die Weiterverarbeitung des Bauxits ist in höchstem Maße umweltschädlich, denn als Abfall bleibt der toxische Rotschlamm zurück. Diese giftige Substanz wird in Seen oder in Flüsse geleitet mit tödlichen Folgen für die Lebewesen im Wasser. Für die sich anschließende Aluminiumschmelze sind große Mengen Energie notwendig, die vor allem durch Wasser- und Kohlekraftwerke erzeugt werden, was wiederum zur Zerstörung des Regenwalds führt.
Aluminium wird größtenteils in der Industrie (Autoindustrie, …) verarbeitet. Es steckt jedoch auch in vielen Alltagsprodukten, die einem das Leben „erleichtern“ sollen, wie z.B. in Verpackungsmaterialien für Fertiggerichte, Grillschalen, Getränkedosen, Geschirr, Kaffeekapseln, Getränkekartons aus Verbundstoffen für Säfte und Milch, außerdem in Verpackung von Tierfutter.
Damit sind Artikel auf den Markt gekommen, die nach einmaligem Gebrauch in den gelben Sack wandern, um recycelt zu werden. Dazu muss das Material aber sortenrein sein, um ohne Qualitätsverlust wieder verarbeitet werden zu können.
Im deutschen Abfallgesetz steht an erster Stelle – vor dem Recycling – die Müllvermeidung!
Leider können auch Kosmetika, Deos und Nahrungsmittel das kritische Aluminium enthalten. Zu den bisherigen Erkenntnissen über eine mögliche gesundheitliche Gefährdung durch das Leichtmetall veröffentlichte die SZ einen Artikel (6.10.2017). Darin beklagen die Forscher, dass es noch zu wenige aussagekräftige Langzeitstudien gebe. Sie empfehlen, ein wenig Vorsicht walten zu lassen. Z.B. sollten Lebensmittel, die Salz oder Säure enthalten, nach Möglichkeit nicht in Alubehältnissen aufbewahrt oder zubereitet werden. Dazu gehören aufgeschnittene Äpfel, Tomaten, Rhabarber und Salzheringe.
Unser Tipp: Im Haushalt kann jeder Produkte aus Alu oder Aluteilen gut vermeiden. Überlegen Sie doch, bevor Sie die Brotzeit in Alufolie packen, ob Sie nicht lieber eine (aluminiumfreie) Brotdose verwenden. Lebensmittel kann man genauso gut in Porzellan- oder Glasbehältern mit Deckel frischhalten. Ihrem Erfindungsgeist sind keine Grenzen gesetzt.

Erna Pletschacher