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Natur vor der Haustür

10/2012 Erntedank - Lebensmittel aus der Region

Kürbisse in ihrer orangefarbenen Pracht lachen uns auf Märkten und in Läden an. Der Tisch ist im Herbst reich gedeckt mit regionalen Lebensmitteln wie Äpfel, Birnen, Beeren, Gemüse, Kartoffeln, Getreideerzeugnissen und Honig.

Warum wird es so bedeutend, dass wir bevorzugt regionale Lebensmittel einkaufen? Weil es für den Klimaschutz wichtig ist, für die biologische Vielfalt, für die bäuerliche Landwirtschaft, für das Handwerk und den Handel, für faire Preise.

„Der Verbraucher als Veränderer“ hieß es einmal in einem Artikel der SZ: „Wer sein Leben umweltfreundlicher gestalten will, kommt an einer Inventur seines Alltags nicht vorbei …“ In Deutschland trägt die Ernährung mit etwa 20 Prozent zum gesamten Treibhausgasausstoß bei. Als Verbraucher haben wir die Macht, Konsumgewohnheiten zu ändern, denn jeder Konsum hat Umweltauswirkungen.

Regionale Produkte kommen mit kurzen Transportwegen aus und verbrauchen dadurch weniger Energie, im Gegensatz zu langen Transporten vor allem aus Übersee. Salat und Tomaten aus aufwändig beheizten Gewächshäusern verursachen ebenso klimaschädliche Treibhausgase. Umweltfreundlicher ist es, Gemüse der Saison frisch aus dem Freilandanbau zu kaufen, überdies ist der Geschmack unvergleichlich besser. Die industrielle Tierhaltung ist nachweislich schädlich für Mensch, Tier und Umwelt (Eier- und Fleischskandale). Wie kann man sich informieren, woher die Lebensmittel stammen?

Da der Begriff „regional“ bis jetzt nicht geschützt ist, muss man sich als Verbraucher selbst Auskünfte einholen bzw. die regionalen Produkte an der Kennzeichnung ausmachen. Beim Fleischeinkauf z. B. bei den örtlichen Metzgern erfährt man Genaues über die Herkunft und Haltung der Tiere. Der Kunde kann sich dabei vergewissern, ob das Fleisch oder die Wurst nicht aus der Massentierhaltung kommt, sondern aus artgerechter bzw. ökologischer Tierhaltung z.B. aus dem Landkreis. Im Einzelhandel, sei es beim Bäcker, Feinkostladen, Lebensmittelhändler oder im Bioladen erhält man grundsätzlich gute Infos über das jeweilige Angebot. Eine gute Gelegenheit bietet der Bauernmarkt, der jeden Freitagnachmittag am Kirchplatz stattfindet. Verschiedene Stände laden dazu ein, sich zu informieren und auszuwählen.

Aus der Anzahl regionaler Bezeichnungen sei die Dachmarke „UNSER LAND“ hervorgehoben. Dahinter steht ein Zusammenschluss von zehn Solidargemeinschaften in elf Landkreisen Bayerns (siehe Bericht vom 3.8.2012 in der SZ). Sie zeichnet sich durch Transparenz aus: Der Verbraucher erfährt, welcher Landwirt, welcher Verarbeitungsbetrieb dahinter steht. Alle Lebensmittel sind gentechnikfrei. Eine Reihe der Erzeugnisse hat das Biosiegel. Ziel ist, das Warenangebot in Bioqualität stetig zu erweitern. In zwei Supermärkten in Oberhaching stehen Produkte im Regal.

Wir wünschen uns, gerade zum Erntedankfest, dass heimische Nahrungsmittel zukünftig verstärkt in Bioqualität angeboten werden können.

Erna Pletschacher