07/2011 Leitungswasser oder Mineralwasser aus der Flasche?
Der Körper eines Erwachsenen besteht zu 50 bis 70 % aus Wasser. Damit unser Körper richtig funktioniert, muss der Flüssigkeitsverlust täglich mit 1,5 bis 2 Liter Wasser ausgeglichen werden. Mit dem Wasser werden Nährstoffe, Mineralien und Spurenelemente transportiert. Schon bei einem geringen „Wassermangel“ fühlen wir uns nicht mehr wohl und bei einem Defizit von 2 % sinkt die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit beträchtlich ab.
Aber welches Wasser soll man trinken? Wasser aus der Leitung oder Wasser aus der Flasche?
Oberhachinger Trinkwasser wird aus ca. 35 m Tiefe durch drei Brunnen gefördert und vierzehntägig nach der neuen Trinkwasserverordnung mikrobiologisch überprüft. Halbjährlich erfolgt eine chemisch-physikalische Untersuchung um eine einwandfreie Trinkwasserqualität zu gewährleisten. In dem Prüfbericht sind die im Wasser gelösten Mineralien und evtl. vorhandene Verunreinigungen aufgeführt. Diese Trinkwasserwerte sind unter www.oberhaching.de oder im Rathaus erhältlich. Damit ist Trinkwasser das am besten kontrollierte Lebensmittel, das außerdem mit nur 0,1 Cent pro Liter sehr preiswert ist.
Bei Wasser aus Flaschen sollte auf die genaue Bezeichnung und die Analysewerte auf dem Etikett geachtet werden. Vor allem billige Wassersorten sind häufig mineralstoffarm. Folgende Bezeichnungen gilt es zu unterscheiden:
Natürliches Mineralwasser: Einziges Lebensmittel, das amtlich zugelassen werden muss. Es kommt aus unterirdischen, vor Verunreinigung geschützten Wasservorkommen und ist meist mineralstoffreicher als Trinkwasser. Es wird direkt an der Quelle abgefüllt und darf nur in Originalflaschen verkauft werden. Der menschliche Organismus benötigt Mineralstoffe, die am besten durch abwechslungsreiche Ernährung zugeführt werden. Man müsste Unmengen Mineralwasser trinken, um den täglichen Mineralstoffbedarf mit Wasser allein zu decken. Allerdings kann es sinnvoll sein, mineralstoffreiches Wasser gezielt zu trinken (z.B. beim Sport), weil die Mineralien in gelöster Form schneller aufgenommen werden.
Heilwasser: Wird nach dem Arzneimittelrecht zugelassen. Der Mineraliengehalt ist sehr hoch und es muss eine heilende, lindernde und vorbeugende Wirkung nachgewiesen werden. Es kommt aus einer geschützten Quelle und muss dort abgefüllt werden.
Quellwasser: Stammt von einem unterirdischen Wasservorkommen, das ebenfalls direkt vor Ort abgefüllt wird. Es bedarf keiner amtlichen Zulassung. Auch hier gelten, genauso wie für das Leitungswasser, die Vorschriften der Trinkwasser-Verordnung. Ein Mineralstoffgehalt ist nicht vorgeschrieben.
Tafelwasser: Kann aus Trinkwasser oder Mineralwasser hergestellt werden. Es bedarf keiner amtlichen Zulassung und kann an einem beliebigen Ort abgefüllt werden. Die Qualität des Wassers ist von der jeweiligen Herkunft abhängig. Mineralstoffe dürfen zugesetzt werden.
Die meisten Wassersorten werden in PET-Flaschen vertrieben. Mineralwasser in PET-Einwegflaschen kann durch Acetaldehyd, das aus dem Herstellungsprozess stammt, verunreinigt sein. Die gemessenen Mengen sind lt. Stiftung Warentest allerdings nicht gesundheitsgefährdend. Bei PET-Mehrwegflaschen verhindert ein beigemischter „Blocker“ die Freisetzung von Acetaldehyd. Sie werden bis zu 15mal neu befüllt. Deshalb beim Kauf Mehrwegflaschen bevorzugen.
Die Flaschen sind mit diesen Logos gekennzeichnet:
Fazit: Wasser in Flaschen ist teuer, Verunreinigungen durch Acetaldehyd sind möglich, der Mineraliengehalt ist nicht zwangsläufig höher als beim Oberhachinger Trinkwasser. Deshalb wird die gesundheitliche Wirkung häufig überschätzt. Vergleichen Sie die Analysewerte auf dem Etikett mit dem gemeindlichen Prüfbericht. Häufig kommt Mineralwasser aus Frankreich, Italien oder Österreich und belasten durch den Transport (Energieverbrauch, Straßenlärm, Abgase, ...) die Umwelt stark.
Oberhachinger Trinkwasser fließt immer frisch aus dem Hahn, ist mit 0,1 Cent pro Liter spottbillig, hat die beste Umweltbilanz und ist laufend verfügbar. Wasser schleppen ade – Ihr Rücken dankt es Ihnen.
Vielleicht hängen ja auch Sie zukünftig immer öfter am Oberhachinger Wasserhahn.
Monika Straub