10/2010 Korken - zu schade zum Wegwerfen
Die immergrüne Korkeiche hat ihre Heimat in den Korkeichenwäldern der westlichen Mittelmeerländer wie Spanien und Portugal. Der Baum bildet den Kork als Abschlussgewebe gegen Wasserverlust und Temperaturstress. Es vergehen 15 bis 25 Jahre, bevor die jungen Eichen den Mindestumfang von 70 cm für die erste Rindenschälung erreicht haben. Die erste Schälung kann noch nicht zur Produktion verwendet werden, denn erst danach wird das Abschlussgewebe zur Bildung von hochwertigem, geschmeidigem Kork angeregt.
Ein Flaschenkorken hat also einen langen Entstehungsweg hinter sich. Er ist Produkt einer jahrhundertealten Landbewirtschaftung. Die Korkeichenwälder leisten wertvolle Beiträge für unsere Umwelt, sie binden jährlich Millionen Tonnen Kohlendioxid und dienen Zugvögeln wie z.B. den Kranichen als Winterquartier.
Die Herstellung von Naturkorken hat eine sehr gute Ökobilanz: Bei der Fertigung und dem Transport wird nur etwa ein Viertel so viel Kohlendioxid freigesetzt wie bei Verschlüssen aus Kunststoff, Metall und Glas. (Quelle: BUND).
Da Kork ein so wertvoller Rohstoff ist, helfen Sie mit, sammeln Sie Kork und bringen Sie Ihr Sammelgut zum Wertstoffhof Oberhaching. Bitte bringen Sie den Kork sortenrein und sauber, ohne Kunststoff- oder Metallteile (wie Drähte, Kappen und Folien von Sektflaschen). An z.B. Presskork-Untersetzern oder Pinwandplatten dürfen keine Holzteile oder Kleberreste haften. Als Sammelbehältnis eignen sich am besten luftdurchlässige Netze. Der gesammelte Kork wird u.a. zu Korkgranulat verarbeitet, das den Grundstoff von ökologischem Dämm-Material bildet.
Die im Wertstoffhof Oberhaching gesammelten Korken werden in der Werkstatt von MABL Korkrecycling e.V. in München von lernbehinderten jungen Erwachsenen sortiert und anschließend der Wiederverwertung zugeführt. MABL heißt „Mit Arbeit Besser Leben“.
Erna Pletschacher