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Natur vor der Haustür

09/2010 Start ins neue Schuljahr - diesmal umweltfreundlich und schadstofffrei

Die Ferien neigen sich langsam dem Ende zu und ein neues Schuljahr beginnt. Da wird es wieder Zeit zu überlegen, was neu besorgt werden muss. Zeit auch, sich Gedanken zu machen, was gleichzeitig der Umwelt und der Gesundheit des Kindes dient.

Deshalb sollte bei der Auswahl des Schulbedarfs darauf geachtet werden, dass

1. mit wichtigen Rohstoffen sparsam umgegangen wird,
2. die Produkte langlebig sind,
3. möglichst wenig Abfall verursacht wird,
4. das tägliche Handwerkszeug der Kinder möglichst aus natürlichen Materialien besteht und keine gesundheitsschädigenden Chemikalien, wie z.B. Weichmacher, Cadmium, Blei bzw. krebserregendes Benzol enthält.

Hier einige Einkaufstipps:

Schulhefte, Blöcke und Buchumschläge sollten aus Recyclingpapier bestehen, das zu 100 % aus Altpapier hergestellt wurde. Weil Papierfasern bis zu 6mal wiederverwertet werden können, müssen deutlich weniger Bäume gefällt werden. Während ihres Wachstums speichern Bäume große Mengen Kohlenstoff (C) aus dem CO2, setzen Sauerstoff (O2) frei und regulieren so das Weltklima. Außerdem wird bei der Herstellung von Recyclingpapier weniger Wasser und weniger Energie verbraucht. Die nachfolgende Tabelle vom Bundesumweltamt macht dies deutlich:

Umweltbelastung bei Herstellung von 1 Tonne PapierRecyclingpapierFrischfaserpapier
Rohstoffbedarf 1100 – 1600 kg Altpapier 4 – 6,6 m³
Holz
Wasserverbrauch 7 – 20 m³ 15 – 100 m³
Energieverbrauch 2 – 3 MWh 3 – 8 MWh
Chemischer Sauerstoffbedarf
als Parameter für die Abwasserbelastung
1 – 5 kg 4 – 50 kg

Übrigens: Diese Hefte sind auch für Grundschüler gut geeignet, weil sie gut mit Tinte, Bleistift, Kugelschreiber und Buntstiften beschreibbar sind. Kennzeichnungen wie „chlorfrei gebleicht“ oder „holzfrei“ sind wenig aussagekräftig.

Federmäppchen sollten aus PVC-freiem Material sein. Mäppchen aus Leinen oder Leder halten länger und sehen meist auch besser aus.

Bleistifte, Buntstifte und Pinsel sollten aus unlackiertem Holz gefertigt sein, da die Lackschicht häufig schädliche Weichmacher enthält.

Füllfederhalter mit Tintenpatronen aus Plastik belasten die Umwelt und produzieren im Laufe eines Schullebens jede Menge Abfall. Deshalb sind Konvertermodelle oder Kolbenfüller die bessere Wahl.

Wachsmalstifte mit Schutzumhüllung aus Papier statt aus Plastik sind umweltfreundlicher und verringern den Müll.

Filzstifte auf Wasserbasis enthalten weniger Schadstoffe. Bei nachfüllbaren Stiften fällt außerdem weniger Plastikmüll an.

Radiergummis aus natürlichem Kautschuk statt aus PVC kaufen, da diese meist noch weitere Schadstoffe, wie z.B. fortpflanzungsgefährdende Weichmacher enthalten können.

Malkästen sollten Wasserfarben ohne freisetzbare Metalle in austauschbaren Farbnäpfen enthalten, die man einzeln nachkaufen kann. Ist eine Farbe leer, muss nicht ein komplett neuer Farbkasten gekauft werden. Dies ist auf Dauer billiger.

Lineale aus unlackierter Buche mit Metallkante sind unverwüstlich. Kunststofflineale können Weichmacher enthalten.

Tintenkiller enthalten bedenkliche Stoffe und produzieren unnötigen Plastikmüll. Durchstreichen ist besser.

Kleber für Bastelarbeiten sollten wasserlöslich und ohne organische Lösungsmittel sein. Wieder befüllbare Stifte und Klebefläschchen reduzieren den Abfall.

Schauen Sie beim Kauf genau hin. Schließlich ist es das tägliche Handwerkszeug ihrer Kinder, die sicher auch an den Stiften mal knabbern oder nebenbei etwas essen. Bei Produkten mit dem Blauen Engel, die in gut sortierten Schreibwarengeschäften sowie in Kaufhäusern angeboten werden, sind Sie auf der sicheren Seite. „Ökoartikel“ stehen in Qualität und Funktionstüchtigkeit herkömmlichen Produkten in nichts mehr nach. Noch ein letzter Hinweis: Ökotest und Stiftung Warentest haben Schulartikel getestet. Die Ergebnisse sind im Internet abrufbar.

Monika Straub