08/2009 Zitterspinnen, Nützlinge mit begrenzter Beliebtheit
Die aus den Subtropen stammenden Spinnen haben als sog. Kosmopoliten in den letzten Jahrzehnten ein weltweites „Verbreitungsnetz“ gesponnen. So sind sie auch bei uns seit vielen Jahren in den meisten Häusern und Wohnungen sehr sesshafte, aber vollkommen ungefährliche Untermieter. Ihren Namen verdanken sie ihrer Fähigkeit, bei Annäherung eines potentiellen Feindes ihren Körper in ihrem Netz rasend schnell kreisen zu lassen, so dass sie kaum noch wahrgenommen werden. Die langbeinigen Spinnen ähneln den bekannteren Weberknechten. Die gebrechlich wirkenden Tiere haben einen relativ kleinen graubraunen Körper, leben friedlich miteinander und können den Winter nur in temperierten bis warmen Räumen überstehen. Ihr Revier reicht deshalb vom Keller bis zum Dachboden. In der Wohnung halten sie sich am liebsten in Ecken und Nischen und hinter Möbeln auf. Ihre unstrukturierten Fangnetze können weite Strecken durchziehen.
Die Weibchen der Zitterspinnen verbergen ihre Eier, ca. 20 Stück, in einem stets mitgetragenen Kokon (siehe Abbildung), aus dem kurze Zeit später die jungen Spinnen schlüpfen. Bei guten Lebensbedingungen können sie eine hohe Individuendichte erreichen. Wie alle Spinnen ernährt sich auch die Zitterspinne von anderen Insekten. In unseren Wohnungen macht sie sich dadurch nützlich, dass sie Fliegen, Mücken, Motten und anderes Getier wegfängt. In dieser Hinsicht ist sie also als Nützling einzustufen.
Nicht zu leugnen sind aber auch die negativen Eigenschaften dieser Krabbeltiere. Ihre fast überall anzutreffenden Spinnweben stehen unserem Ordnungssinn entgegen. Außerdem hinterlassen sie an ihren Lieblingsplätzen schwer zu entfernende Kotflecken. Deshalb ist verständlicherweise die Toleranz für diese ungebetenen Haus- und Wohnungsuntermieter, besonders bei Menschen mit Spinnenphobie, begrenzt. Aber auch bei duldsamen Menschen kommt irgendwann der Zeitpunkt, wo man schon allein auf Grund ihrer ständig anwachsenden Zahl, zumindest einen Teil der Spinnen loswerden möchte.
Die einfachste und sicherste Methode ist das Wegfangen mit im Handel angebotenen Insektenfanggeräten. Bei geschickter Handhabung, z.B. mit einem Insekten Snapy, lassen sich die Tiere leicht fangen, um sie ins Freie zu befördern.
Eike Hagenguth