01/2005 Der Natur auf der Spur bei einer Wintertour
Man könnte meinen, dass die Natur im Januar nicht viel zu bieten hat. Das trifft zwar z.T. zu, da ja keine Blumen blühen, keine Schmetterlinge unterwegs sind, viele Vögel gen Süden gezogen sind und einige Tiere ihren Winterschlaf halten. Doch die noch aktiven Tiere hinterlassen, besonders bei Schnee, überall ihre Spuren. Wer genau hinschaut wird viele unterschiedlichste Fährten und Spuren entdecken können, z. B. dass hier ein Hase gehoppelt, dort ein Reh gezogen ist und da ein Fuchs gemäuselt hat.
Außer den oben genannten „Winterfußgängern“ sind noch Marder (siehe Bild), Wiesel, Eichhörnchen, Mäuse häufige „Spurenleger“. Auch die bei uns gebliebenen Vögel, besonders jene, die ihr Futter am Boden suchen, wie Amseln, Krähen, Wildenten und verschiedene Finkenvögel, hinterlassen ihre Fuß- und manchmal auch Flügelabdrücke.
Aber auch ohne Schnee sind genügend Spuren zu finden. Hier sind es ab- oder angenagte, aufgehackte Zapfen, Nüsse, Früchte, Rinde u.a., die verraten, welches Tier sich hier verköstigte. Die Ausscheidungen der Tiere, bei Wild Losung, bei Federwild Gestüber, bei Greifvögeln Geschmeiß und Gewölle genannt, können ebenfalls einen sicheren Hinweis auf den Verursacher liefern. In den entlaubten Bäumen und Sträuchern kann man Nester entdecken, die das Laub bisher verborgen hatte. Dies sind beispielsweise meist die Vogelnester von Grasmücken, Stieglitzen, Girlitzen, Krähen und Elstern, aber in Bodennähe auch von Hasel- und Zwergmäusen.
Spuren zu deuten kann man natürlich nicht von heute auf morgen erlernen. Hierzu wird vom Buchhandel verschiedene Literatur zur Bestimmung von Tierspuren angeboten, die Ihnen die Zuordnung erheblich erleichtern kann. Auch eine handliche Digitalkamera kann beim Spurenlesen und Vergleichen wertvolle Hilfe leisten.
Eike Hagenguth