11/2024 Artenvielfalt Kräuterschnecke – Eine Idee für das kommende Jahr!
Kräuterschnecken sind sehr vielfältig und bereichern den Garten auf verschiedenste Weise. Für uns Menschen schaffen die Kräuter, neben dem großartigen Anblick, herrliche aromatische Düfte und sie eignen sich hervorragend zum Kochen. Zudem finden auch verschiedene Tiere, wie z.B. viele Wildbienenarten, Hummeln, Schmetterlinge, Eidechsen und Blindschleichen Gefallen an der Kräuterschnecke. Die blühenden Kräuter bieten eine gute Nahrungsquelle für die Insekten, die Nischen zwischen den Steinen sind beliebte Rückzugsorte für Eidechsen, welche sich auch auf den warmen Steinen sonnen, und kleinere Ritze werden von Wildbienen für ihre Lehmnester verwendet.
Um diese Vielfalt zu erreichen, muss zunächst ein passender Standort für die Kräuterschnecke gefunden werden, der über möglichst viel Sonne verfügt. Anschließend kann die Größe des Kreises aufgezeichnet werden. Vom Fuß der Spirale aus, an dem später ein Wasserreservoir angelegt wird, ziehen Sie nun die Spirale in einer Windung in die Höhe. Die Wände können aus verschiedenen Natursteinen gebaut werden. Durch die Form der Steine entstehen automatisch kleine Nischen. Das Wasserreservoir kann aus einer kleinen Teichwanne, einem großen Eimer oder mit Teichfolie gestaltet werden. Von dem Wasserbecken zur Spirale muss nun eine gut saugende Verbindung hergestellt werden. Dafür eignen sich Streifen aus Leinensäcken oder Kokosmatten, die an der einen Seite ins Wasser hängen und am anderen Ende unter etwas Erde in den unteren Teil der Spirale führen. Für die Füllung in der Mitte kann Kies oder Bauschutt verwendet werden. Darüber kommt eine dicke Schicht Erde. An der Basis der Kräuterschnecke, direkt bei dem Wasserbecken, beginnt man mit einer „fetteren Erde“, d.h. die Gartenerde darf viel Kompost beinhalten. Je höher die Windung geht, desto weniger Kompost sollte dazu gemischt werden. Dafür kommt oben ein Erd-Sandgemisch hinein mit etwas Kalk. Durch den raffinierten Bau können nun verschiedene Kräuter mit unterschiedlichen Standortansprüchen zusammen gepflanzt werden. Der untere, nassere Bereich eignet sich für Brunnenkresse, Sauerampfer, Liebstöckel und Schnittlauch. Im mittleren Teil können Basilikum, Borretsch, Koriander, Minzen und Zitronenmelisse gepflanzt werden. Ganz oben fühlen sich Majoran, Rosmarin, Lavendel, Thymian und Salbei wohl. Auch verschiedene Steingartengewächse können mit eingepflanzt werden, um die Blütenvielfalt zu erhöhen. So entsteht ein schönes, nützliches und bei Insekten heiß begehrtes neues Gartenelement.
Wer nicht die Möglichkeit hat, eine große Kräuterspirale zu bauen, kann auf kleine „fertige“ Exemplare aus dem Baumarkt zurückgreifen. Kräuter können aber auch gut in Töpfe gepflanzt werden, z.B. der Echte Dost oder auch wilder Majoran genannt, welcher wunderschön blüht und ein echter Insekten-Magnet ist.
Es lohnt sich also auf jeden Fall, mehr Kräuter zu pflanzen!
Sophie Schnitzenbaumer