Ein kleines Gebiet zwischen der künstlichen Quelle des Hachinger Bachs und dem Augartenweiher ist eine wichtige und gewollte Wildnis im ansonsten gepflegten Augarten. Im Zuge einer Entwicklungsplanung der Gemeinde Oberhaching wurden 1975 die damals dort vorhandenen Schuttablagerungen entfernt und der Hachinger Bach zum heutigen Augartenweiher teichartig aufgeweitet.
Der gesamte Bereich ist im Besitz der Gemeinde Oberhaching und die mittlerweile entstandene Wildnis wurde gewollt der Sukzession überlassen.
In diesem „Augarten-Urwald“ zwischen dem Weiher und der erst 1982 angelegten künstlichen Quelle des Bachs herrscht inzwischen ein wildes Durcheinander. Hier wachsen hohe Bäume wie Ahorn, Eschen, Traubenkirschen und Weiden, aber auch niedrigere Büsche wie Haselnuss und Holunder. Umgestürzte Bäume, abgebrochene Äste, vom Regen überschwemmte Teilbereiche – das alles macht dieses Gelände zu einem wertvollen Biotop! Hier leben und brüten unzählige Vögel wie verschiedene Drosselarten, Buchfink, Zilpzalp, Fitis, verschiedene Meisenarten und Spechte. Außerdem teilen sich Frösche, Kröten und Ringelnattern, sowie Wiesel und Mäuse dieses im unteren Bereich feuchte bzw. weiter oben trockene Habitat. Auch für viele Insekten ist dieses Gelände ein Eldorado!
Damit dieses wichtige Biotop noch lange so ungestört weiterexistiert, bitten wir Sie, liebe Oberhachingerinnen und Oberhachinger, dieses Gelände nicht zu betreten, auch ihre geliebten Vierbeiner sollten Sie insbesondere hier an der Leine führen, denn es ist ein wertvolles Areal, auf das wir in Oberhaching richtig stolz sein können.
Genießen Sie vom Weg aus oder auf einer Bank sitzend die Idylle am Augartenweiher. Vor vielen Jahren wurde durch unsere BN-Ortsgruppe und mit Hilfe des Bauhofs eine künstliche Insel im Augartenweiher installiert. Darauf brüten jährlich Stockenten und Teichhühner und ziehen dort ihre Jungen auf. Auch sie profitieren von der unberührten Wildnis, denn die Gemeinde erhält sie durch „Nicht Eingreifen“ aufrecht!
Ein ganz besonderes Erlebnis findet jeden Winter am Weiher statt: der Eisvogel macht Jagd auf kleine Fische und lässt sich hier wunderbar mit dem Fernglas beobachten.
Inge Mebus