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Natur vor der Haustür

04/2024 Ameisen im Garten

Ameisen zählen zur Familie der Insekten. Weltweit gibt es von ihnen an die 10.000 verschiedene Arten. Und kaum zu glauben – die Masse der Ameisen entspricht ungefähr der Masse aller Menschen auf der Erde!

Die staatenbildenden Tierchen bauen unter- und überirdisch aus verschiedensten Materialien wie Sand, Erde, Harz- und Pflanzenteilchen, Nadeln von Fichten/Tannen usw. ihre Hügel an geeigneten Stellen. Je nach Ameisenart fallen die Hügel äußerlich sehr unterschiedlich aus. Das Innere ist durchzogen mit unendlich vielen Gängen und in entsprechenden Kammern finden die Eiablage und die Brutpflege statt. Außerdem sind ausreichend viele Nahrungsspeicher vorhanden. Die Gänge werden so angelegt, dass für notwendige Durchlüftung gesorgt ist. Im Ameisenstaat können bis zu einigen hunderttausend Tiere leben. Ähnlich wie auch bei den Bienen im Bienenstaat befinden sich im Ameisenstaat Individuen mit besonderen Aufgaben: Arbeiterinnen, Männchen und einige Königinnen. Bei Eintreten der Geschlechtsreife wachsen den Königinnen und Männchen Flügel, und sie verlassen den Staat zur Paarung – zum sogenannten „Hochzeitsflug“. Die Königinnen bilden danach einen neuen Staat.

Ameisen unterliegen nach der Bundesartenschutzverordnung besonderem Schutz.

Die in unseren Gärten hauptsächlich vorkommende Art ist die Gartenameise. Die Bilder zeigen ein Erdnest von Gartenameisen, das in einer Wiese im Gras unter einer umgedrehten Blumenschale aus Ton angelegt wurde. Es ist kunstvoll erbaut, viele Kammern und Nischen sind zu sehen, worin die Eier abgelegt wurden und die Brutpflege stattfindet. Die Ameisen sind sehr nützliche Tiere: Sie vertilgen tote und lebende Insekten (Schädlinge), lockern mit ihren Gängen den Boden auf und bewirken somit eine bessere Durchlüftung des Erdreichs. Weiterhin stehen verschiedene Pflanzenteile und Früchte auf dem Speiseplan, aber besonders beliebt sind die süßen Ausscheidungen von Läusen, die extra hierfür gepflegt und gehalten werden.

Nach dem Abheben der Blumenschale vom Nest werden als Schutzmaßnahme blitzschnell alle Eier, Larven und Puppen von den Arbeiterinnen ins Innere des Nestes abtransportiert. Somit sind sie dann nicht mehr zu sehen.

Meistens sind – falls überhaupt – nur wenige solcher Ameisenbauten im Garten vorhanden und sollten nicht stören. Es kann gut darum herum gemäht werden. Besser wäre es, eine kleine Fläche als naturbelassene Blumenwiese stehen zu lassen, um den nützlichen Ameisen und den übrigen Insekten einen geeigneten Überlebensraum zu gönnen!

Gerhard Mebus