Bebauungsplan: Bad Furth
Unsere Stellungnahme vom 02.10.2006
Der Bund Naturschutz Ortsgruppe Oberhaching bedankt sich für die frühzeitige Verfahrensbeteiligung.
Grundsätzlich wird von uns die Neugestaltung des Further Bades als Naturfreibad sowie das angedachte Freiraumkonzept sowie die Renaturierung des Baches in diesem Bereich begrüßt. Für den Bachlauf könnten wir uns gut vorstellen, dass ein Uferteilstück oder ein möglicher Nebenarm als Spielbereich vorgesehen wird. So könnte zum Naturbad ein Naturerlebnis für Kinder kommen.
Besonders bedeutsam ist uns auch, dass der Bereich des Baches frei von Gebäuden gehalten wird. Grundsätzlich sollten Gebäude auf das absolute Minimum beschränkt werden. Ein Naturbad braucht nicht allen Luxus im Hintergrund. Wenn man den Deininger Weiher im Vergleich betrachtet, so funktioniert der Badebetrieb dort auch ohne aufwändige Infrastruktur. Minimale Ausstattungen könnten in die Lärmschutzwand bzw. zur Gaststätte Bad Furth hin orientiert werden (Kiosk).
Bei der Freiraumgestaltung sollten auch geschlossene Gehölzbestände erhalten bleiben. Zielvorstellung könnte das Landschaftsbild eines Englischen Gartens sein. Sich nur auf den Erhalt wertvoller Einzelbäume zu konzentrieren ist nicht ausreichend.
Bezüglich der Verkehrserschließung stimmen wir mit den grundsätzlichen Überlegungen der Gemeinde überein. Die Erreichbarkeit des Bades sollte primär auf den nicht motorisierten Verkehr abgestimmt sein. Die Pöttinger Straße sollte auf jeden Fall für Kraftfahrzeuge von der Badstraße abgehängt werden.
Hinsichtlich der Überlegungen zu den Eingangsmöglichkeiten zum geplanten Naturfreibad favorisiert der BN die Variante B, aber auch die Variante A ist vertretbar.
Die Varianten C und D halten wir für verfehlt, da diese auf die Erreichbarkeit für den Autoverkehr zugeschnitten wären.
Hierbei befürchten wir, dass durch die unmittelbare Nähe von Parkplätzen zum Eingang ein erheblicher Druck auf die begrenzten Parkplätze erzeugt wird. Das könnte einerseits zu Begehrlichkeiten nach einer Ausweitung über die derzeit geplanten Parkplätze hinaus auf das der Gemeinde gehörende Grundstück (Further Au) führen. Andererseits könnte es bei dem begrenzten Parkplatzangebot zu Parkplatzsuchfahrten kommen, da die unmittelbare Näher von Parkflächen zum Eingang viele Besucher des Bades zur Benutzung des PKW verleitet.
Außerdem wird eine Verzahnung des Naturfreibades mit der angrenzenden „Further Au“ unterbunden.
Skeptisch stehen wir der geplanten Spundwand und dem damit verbundenen Eingriff in den Grundwasserstrom gegenüber. Vielleicht ist es möglich Spundbohlen in regelmäßigen Abständen oberhalb des Grundwasserstromes enden zu lassen, um einen Aufstau/Umleitung des Grundwasserstromes zu vermeiden. Das Naturbad soll Naturbad sein und braucht keine irgendwie geartete Maßnahmen zur Erhöhung der Wassertemperatur.