08/2023 Die Kleine Braunelle - Blume des Jahres 2023
Da mittlerweile immer mehr auch robuste Wildblumen selten werden, hat die Loki Schmidt Stiftung die Kleine Braunelle zur Blume des Jahres 2023 auserkoren, um auf den Wildpflanzen-Rückgang aufmerksam zu machen.
Die Kleine Braunelle gehört zur Pflanzenfamilie der Lippenblütler und ist damit verwandt mit Taubnessel, Thymian, Salbei, Gundermann und Minze. Mit 5 bis 25 cm Wuchshöhe gehört sie eher zu den kleineren Wildpflanzen.
Die vielen hübschen blauvioletten Einzelblüten bilden während ihrer langen Blütezeit von Juni bis September eine wichtige Nahrungsquelle in Form von Pollen und Nektar für Bienen, Hummeln und viele Schmetterlingsarten. Auch verblüht ist die kleine Braunelle noch eine Schönheit. Der braunen Farbe ihrer Kelchblätter im verblühten Zustand verdankt sie ihren Namen. Die Kleine Braunelle wird auch Gewöhnliche Braunelle oder kurz Brunelle genannt. Sie ist winterhart.
Ihre Blätter, Triebspitzen und Blühten sind essbar (Kräuterbutter, Verzierung, Bowlen), aber der Grundgeschmack ist herb-aromatisch bitter.
Die Kleine Braunelle ist anspruchslos und besiedelt Wiesen, Weiden, Rasen und Wegränder. Aber zahlreiche ihrer Lebensräume schwinden durch zu häufiges Mähen, den Einsatz von Giften, oder sie sind durch das Ausbringen von Dünger und Gülle überdüngt. Dadurch verdrängen stickstoffliebende, hochwüchsige Pflanzen wie z.B. Gräser, Brennnessel und Ampfer die kleineren Wildblumen wie die Kleine Braunelle. Laut Bundesamt für Naturschutz sind die hohen Nährstoffeinträge bei der Hälfte der in Deutschland gefährdeten Pflanzenarten wesentliche Ursache für den Bestandsrückgang.
Mit der Kleinen Braunelle kann die Artenvielfalt im Zierrasen erhöht werden und lassen sich Farbakzente in sein Grün setzen. – Oder vielleicht doch gleich einen blütenreichen Kräuterrasen?!
Karin Simon