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Natur vor der Haustür

06/2016 Die Gemeine Feuerwanze

Insekten sind weltweit die artenreichste Tiergruppe. Man schätzt, dass es ca. 20 – 30 Millionen Arten gibt, wobei erst etwa eine Million beschrieben wurde. Gegenüber ca. 170 bekannten Säugetierarten in Europa leben hier etwa 100.000 Insektenarten.
Größe und Aussehen sind sehr unterschiedlich: von kleinsten Milben, die nur unter dem Mikroskop sichtbar sind, bis hin zum herrlichen Schmetterling wie dem Großen Nachtpfauenauge, der eine Flügelspannweite bis zu 15 cm erreichen kann.

Die Feuerwanzen gehören zur Gattung der Schnabelkerfe. Sie sind mit mehr als 80.000 Arten in fast allen Lebensräumen anzutreffen.
Die gut einen Zentimeter lange Gemeine Feuerwanze Pyrrhocoris apterus ist die größte und häufigste Vertreterin in Mitteleuropa.
Die grelle rot-schwarze Färbung wirkt auf Menschen eher interessant als abstoßend, bedeutet dagegen für ihre Fressfeinde – meistens Vögel – ein Warnsignal: einmal probiert, für immer unvergessen, so ekelig scheinen sie zu schmecken. Für uns Menschen ist die Gemeine Feuerwanze aber völlig ungefährlich.
Jetzt im Frühjahr verlassen die erwachsenen Tiere ihr Winterquartier und beginnen mit der Balz, Paarung und Eiablage.
Im August, wenn die Junginsekten voll entwickelt sind, strömen sie aus, um alte Bäume zu suchen.
Man trifft die Feuerwanzen hauptsächlich in Parkanlagen an, unter alten Kastanien und vor allem unter alten Linden. Ihr Lieblingsfutter sind Lindensamen, aus denen sie den Saft saugen. Sie sind keine Schädlinge, denn in aller Regel benötigt niemand Lindensamen.
Erst ab diesem Zeitpunkt fällt uns ihre Existenz überhaupt auf, denn Feuerwanzen sind sehr gesellig und treten meist in großer Anzahl auf.

Inge Mebus