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Natur vor der Haustür

04/2014 Handy – kein Wegwerfartikel

Das Handy ist Kommunikationsartikel und Statussymbol. In relativ kurzen Zeitabständen werden neue Modelle auf den Markt geworfen. Die meisten Handys werden dann ausgewechselt, obwohl sie noch funktionieren. Statt die „Althandys“ in der Schublade zu versenken, wäre es besser, diese Geräte dem Recycling zuzuführen oder einer Weiterverwendung zur Verfügung zu stellen. In Mobiltelefonen steckt eine Vielzahl von Metallen wie Gold, Silber, Platin, Kupfer, Palladium, Zinn und Blei. Darüber hinaus sind im Handy noch weitere Metalle, z.B. Tantal, das für die Handyproduktion unabdingbar ist. Es wird aus Coltan, einem Erz, gewonnen, das bis zu 80 Prozent im Kongo abgebaut wird. Coltan gehört zu den sogenannten Konfliktmineralien. Tageszeitungen und Fernsehen berichteten bereits vor geraumer Zeit von den verheerenden Arbeitsbedingungen beim Abbau in den Minen.
Ein Recycling der Rohstoffe ist teilweise technisch bereits möglich. Die „Althandys“ werden zunächst mechanisch zerkleinert, um die einzelnen Bestandteile sortieren zu können. In speziellen Recyclingschritten werden wertvolle Metalle abgetrennt und zurückgewonnen. Je mehr Handys gesammelt werden, umso effizienter wird das Recycle-Ergebnis werden.
WICHTIG:
Am Wertstoffhof Oberhaching können gebrauchte Handys abgegeben werden. Akkus bitte herausnehmen und ebenfalls im Wertstoffhof in der Batteriesammelstelle abgeben. Schüler und Schülerinnen der Umwelt AG des Gymnasiums Oberhaching holen die Handys ab, schicken sie an einen Verwerter und spenden den Erlös am Afghanistantag.
Seit Anfang dieses Jahres ist ein „Fairphone“ auf dem Markt. Es soll unter möglichst fairen Bedingungen hergestellt werden, also ohne Ausbeutung der Menschen und mit möglichst geringem Schaden an der Umwelt. Die Initiatoren selbst – ein niederländisches Startup-Unternehmen – sprechen von einem „fairer Phone“ – und sie geben zu, dass ein komplett fair gehandeltes Phone im ersten Jahr der Produktion nicht möglich sein wird. Es soll auch langlebiger sein und reparaturfreundlich.
Dieses „Fairphone“ könnte einen Anstoß geben zum Umdenken!
Quellen: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), Deutsche Umwelthilfe e.V.

Erna Pletschacher