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Natur vor der Haustür

07/2012 Das kommt nicht in die Tüte

"Eine Tüte?" fragt die freundliche Verkäuferin an der Kasse und wartet kaum eine Antwort ab. Und schon bekommt man z.B. die Medikamente (in Metall und Plastik eingeschweißt und in einer verschlossenen Schachtel untergebracht) in einer Tüte in die Hand gedrückt. Auch bei Büchern, Landkarten, Kalendern, bei Zahncreme und CD´s, bei Socken, Handtaschen Schals, etc. ist das nicht anders. Ein Paar Schuhe in der praktischen Pappschachtel bekommt einen Beutel übergestülpt, und wie soll man schön verpackte Bettwäsche zum Auto tragen, wenn nicht in einem großen Plastiksack? In den Großmärkten muss man vielleicht ein paar Cent dafür bezahlen,- kein Problem, so arm sind wir ja nicht!

Daheim wird ausgepackt. Die großen Plastikbeutel kann man vielleicht für den Mülleimer brauchen, den man allerdings auch mit Zeitungen auslegen und gelegentlich auswaschen könnte. Für andere, die uns nun einige Stunden oder auch nur 10 Minuten gedient haben, haben wir ja den gelben Sack, da ist Plastik schnell entsorgt.   Entsorgt??   Das heißt wohl, wir brauchen uns nun keine Sorgen mehr darum zu machen. -- Nein, wir nicht, andere aber schon:
Wie wird eigentlich "recycelt"? Kostet das viel Energie? Wofür kann man das so aufbereitete Material verwenden? Wie oft kann man es "recyceln"? Und dann? Wird es dann verbrannt? Wo bleiben die Rückstände? Sollten wir uns nicht doch Sorgen deswegen machen??

In Indien, Bangladesch, Bhutan und in einigen Staaten Australiens sind Plastiktüten verboten. In China dürfen sie nicht mehr umsonst abgegeben werden.

In Deutschland gibt es keine gesetzlichen Beschränkungen.
Aber sollten wir nicht trotzdem versuchen, Plastik möglichst zu vermeiden?
Manche Geschäftsleute, denen es nicht mehr gefällt, dass sie jeden Tag ganze Stapel von schönen, sauberen, glatten Tüten weggeben, verschenken von Zeit zu Zeit Stoffbeutel. Aber die - wie auch Einkaufskörbe o.ä. - haben natürlich einen Nachteil: Man muss sie dabei haben! Man muss, wenn man aus dem Haus geht, daran denken, sie mit zu nehmen.
Ist das eigentlich zu viel verlangt?

Elfriede Hilmer