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Natur vor der Haustür

02/2011 MEHRWEG IST MEHR WERT

Beim Getränkekauf hat man als Verbraucher die Qual der Wahl: Soll man Mehrwegflaschen aus Glas wählen, Plastikflaschen, Getränkekartons oder Dosen?
Um es gleich vorneweg festzustellen, ein frisches Getränk von hoher Qualität, das Natur und Haushaltskasse schont, kommt aus unseren Wasserhähnen!
Aber es stellt sich die grundsätzliche Frage, welche Verpackung umweltfreundlicher ist. Orientierungshilfen geben die Ökobilanzen für Getränkeverpackungen. Dort wird geprüft, wie viel Energie für die Herstellung benötigt wird, wie viele Rohstoffe verbraucht werden und welche Umweltbelastungen die Transporte verursachen.
Laut Umweltbundesamt (UBA) sind Mehrwegflaschen aus Glas oder PET (Polyethylenterephthalat)-Kunststoff die erste Wahl. Am besten ist es, wenn z.B. Milch und Joghurt, Apfelsaft, Mineralwasser oder Bier in der Region produziert werden, da in diesem Fall die Transportwege zum Verbraucher kurz sind.
Eine Glasflasche wird durchschnittlich 50mal neu befüllt, eine PET-Flasche 10 bis 25mal. Im Bereich der Verpackungen für nicht-alkoholische Getränke sank der Anteil der Mehrwegflaschen. Als Verbraucher muss man im Laden genau hinschauen, denn sowohl Mehrweg als auch Einweg sind oft mit dem Hinweis „Pfandflasche“ versehen. Einweg wird aber nicht wiederbefüllt. Aufgrund von Verunreinigungen im PET-Granulat, das aus PET- Einwegflaschen gewonnen wird, kann der Kunststoff nur zu einem geringen Teil wieder für Flaschen eingesetzt werden. Das meiste findet Verwendung bei der Produktion von Polyesterfasern, wobei ein Teil des Granulats nach Übersee exportiert wird (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, BUND).
In den Ökobilanzen schneiden laut UBA auch Getränkekartons gut ab. Das Schlusslicht bilden Einwegflaschen und Getränkedosen.
Es kommt sehr auf unser freiwilliges Verhalten an. Wenn wir Mehrweg wählen, schonen wir Ressourcen und vermeiden Abfall.

Erna Pletschacher