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Natur vor der Haustür

07/2008 Hinzugelernt.......!

Im vorigen Frühsommer besuchte ein guter Bekannter uns und unseren etwas verwilderten Garten. Er kennt sich aus mit allem „ was da kreucht und fleucht“ und blieb neben dem Stück Wiese stehen, das wir in dem Jahr noch gar nicht gemäht hatten: „ Da fliegt es schon, das Taubenschwänzchen, gleich wird es seine Eier ablegen“ und er zeigte uns einen unscheinbaren braunen „Kolibri-Falter“, der von Blattrosette zu Blattrosette des Labkrautes schwebte, das sich zur Zeit in der ungemähten Wiese breit machte.
Dann bückte sich unser Besucher, pflückte eine Triebspitze des Labkrautes ab, zog eine kleine Lupe aus der Tasche und zeigte uns ein winziges, kaum einen mm großes hellgrünes Ei. „Wenn ihr jetzt mäht, gehen alle diese Eier verloren. Wenn ihr aber bis Ende Juli warten könnt, dann haben sich aus den Eiern Raupen entwickelt, die sich dann am Boden verpuppt haben und somit größtenteils später als Falter euch und andere Leute erfreuen. Der eine oder andere wird natürlich auch einem Vogel als Leckerbissen zum Opfer fallen“.
So hat der Rasenmäher beim nächsten Mal dieses Stück Wiese verschont und wir geben den Tipp weiter:
Wenn es möglich ist, lassen Sie hie und da ein bisschen Wildnis wachsen, - die meisten von uns wissen ja gar nicht, wie viele Lebewesen so ein Stück Wiese beherbergt.

Elfriede Hilmer