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Natur vor der Haustür

10/2005 Des Igels liebster Garten!

Was würde sich wohl der allseits bekannte Igel für einen Garten wünschen?

Einen Garten mit möglichst heimischen Bäumen und Sträuchern von denen auch etwas an fressbaren Früchten, Nüssen und Sämereien für ihn abfällt. In dem es einen Komposthaufen gibt mit vielen Regenwürmern und ein paar Äste und Zweige oder alte Blumentöpfe herumliegen, unter denen, wenn man sie umdreht, leckere Käfer, Asseln oder Spinnen zu finden sind.
Einen Garten, in dem der Besitzer auch einen Reisighaufen angelegt hat und der an einigen Stellen altes Gras oder dürre Stauden stehen lässt, damit sich unser Igel ein Versteck bauen kann, und er Polstermaterial für sein Winterquartier findet.
Einen Garten, in welchem viel Laub zu finden ist, um sich darin im Spätherbst und Frühjahr seine Nahrung zu erschnüffeln. Denn hier gibt es immer reichlich Futter, da ein Großteil des wohlschmeckendes Getiers im und vom Laub lebt.
Einen Garten ohne Gift und Schneckenkorn, denn Igel werden ohnehin von einer Vielzahl lästiger Parasiten geplagt. Schneckenkorn oder sonstige Pflanzenschutzmittel reduzieren ihm außerdem das Nahrungsangebot.
Einen Garten, der ihm auch unbehinderten Zugang zum Nachbargrundstück ermöglicht, damit er trotz seiner Lebensweise als Einzelgänger gelegentlich zum Zweck der Nachwuchserzeugung das andere Geschlecht aufsuchen kann.
Einen Garten, in dem für ihn und seinen Nachwuchs keine tödlichen Gefahren, wie nicht abgedeckte Gruben und Kellerschächte, eingegrabene Wasserbehälter oder offene Schwimmbecken ohne Rettungsfloß, lauern oder Reisighaufen abgebrannt werden, die er sich als Winterquartier auserkoren hat.

Wenn Sie also Ihren Garten winterfest machen, dann beachten Sie die bescheidenen Ansprüche unseres Stacheltieres. Und nicht zuletzt profitieren auch andere Tiere wie Amseln, Rotkehlchen, Zaunkönig und Spitzmäuse sowie viele Insekten von den Igelwünschen.
Sollten trotzdem im Spätherbst noch sehr kleine Igel (unter 400g) im Garten herumlaufen, kann man versuchen, sie noch etwas zu füttern. Zur Fütterung eignen sich Hunde- oder Katzenfutter mit Haferflocken gemischt, Erdnussbruch, Sonnenblumenkernen und Bananen.

Umfassendere Auskunft für den „Igelnotfall“ erhalten Sie im Internet, oder unter BN-Service Tel. 089 515676-0 (Mo, Di, Mi, Fr 8:30-12:00 u. Do 13:30-17:00).
Außerdem hält auch die Ortsgruppe des BN Informationen für Sie bereit (Frau Pletschacher und Herr Hagenguth).

Eike Hagenguth