12/2024 Richtig Heizen - Tipps für den Umweltschutz und den Geldbeutel
Noch immer sind die Kosten für Energie deutlich höher als vor der Energiekrise mit Beginn des Ukraine-Kriegs. Knapp 70% des Energieverbrauchs fallen in einem durchschnittlichen Haushalt auf die Raumheizung. Zudem schadet die Verbrennung von Gas und Öl unserem Klima. Dabei kann man mit wenigen Maßnahmen die Heizkosten erheblich verringern und zugleich das Klima schützen.
Jedes Grad zählt:
Jedes Grad weniger Raumtemperatur spart rund 6% Energie. Daher sollte man genau überlegen, wie warm ein Raum tatsächlich sein muss. In der Küche reichen oft 18 bis 19 Grad Celsius. Im Schlafzimmer genügen bereits 17 Grad für einen gesunden Schlaf. Mit 23 Grad ist das Bad der wärmste Raum. Für Wohnzimmer empfiehlt die gemeinnützige Beratungsgesellschaft „co2online“ eine Temperatur von 20 Grad.
Das Thermostatventil nicht voll aufdrehen:
Egal, ob das Thermostat auf 3 oder 5 gestellt wird, der Raum heizt gleich schnell auf. Solange die eingestellte Temperatur nicht erreicht ist, wird der Heizkörper erwärmt. Auf höchster Stufe wird also nicht schneller, sondern nur länger und höher aufgeheizt, was unnötige Heizkosten verursacht.
Bei elektronischen Thermostaten lässt sich die gewünschte Temperatur einfach am Display ablesen und einstellen. Bei mechanischen Thermostatventilen steht die jeweilige Stufe für die erreichbare Höchsttemperatur:
- Stufe 2 entspricht ca. 16 Grad,
- Stufe 3 entspricht ca. 20 Grad,
- Stufe 4 entspricht ca. 24 Grad,
- Stufe 5 entspricht ca. 28 Grad.
Wärmeverlust vermeiden:
Zum richtigen Heizen gehört auch, möglichst wenig Wärme entweichen zu lassen. Um den Wärmeverlust über die Fenster zu verringern, sollten daher über Nacht die Rollläden und Jalousien oder Vorhänge geschlossen werden.
Je höher die Temperatur im Raum ist, desto mehr Wärme kann nach außen verloren gehen. Deshalb ist es sinnvoll, die Temperatur über Nacht oder bei längerer Abwesenheit abzusenken. Über Nacht sollte die Temperatur in einem Wohnraum um etwa 5 Grad gesenkt werden, also von Stufe 3 auf Stufe 2. Bei längerer Abwesenheit, z.B. für einen Arbeitstag oder übers Wochenende, empfiehlt sich, die Temperatur auf ca. 16 Grad zu reduzieren. Bei modernen Fußbodenheizungen mit elektronischer Steuerung sollten die entsprechenden Einstellungen vorgenommen werden.
Lüften:
Auch das richtige Lüften ist wichtig, um Energie zu sparen. Ziel ist ein effizienter Austausch mit Frischluft in möglichst kurzer Zeit. Das geht am besten, indem man 3-4-mal täglich für kurze Zeit, in den Wintermonaten etwa für 5 Minuten, die Fenster weit öffnet, sogenanntes Stoßlüften. Bei gekippten Fenstern dauert der Luftaustausch wesentlich länger. Die Wohnung, vor allem das Mauerwerk um das Fenster herum, kühlt aber trotzdem aus. Das Aufheizen dauert dann länger und benötigt entsprechend mehr Energie. Während des Stoßlüftens sollte das Thermostatventil heruntergedreht werden.
Rainer Warmke