02/2025 Benjeshecke – Lebensraum und Nahrungsquelle für viele Tierarten
Viele Feldhecken sind durch Flächenzusammenlegungen in der Landwirtschaft aus dem Landschaftsbild verschwunden. Früher dienten diese zahlreichen kleinen Naturschutzgebiete oft als Markierungen und Begrenzungen von Feldern und Wiesen. Der Landschaftsgärtner Hermann Benjes und sein Bruder Heinrich haben beobachtet, dass sich in und um aufgestapeltes Schnittgut und Gestrüpp entlang der Gartengrenze schon bald reges Leben vergleichbar mit Feldhecken tummelt – die nach Benjes benannte Totholzhecke war geboren.
Jährlich anfallendes Material aus dem eigenen Garten ist viel zu wertvoll zum Entsorgen. Besser wird es der Natur rückgeführt, zum Beispiel durch Kompostieren zu Humus oder in einer Benjeshecke. Diese Hecken sind wahre Wunder: einmal angelegt, brauchen sie nur noch wenig Pflegeaufwand. Dafür haben Sie in ihrem naturnahen Garten eine schöne Begrenzung, einen Sicht- und Windschutz und können Jahr für Jahr Ihr Schnittmaterial im eigenen Garten entsorgen. Und aus der Totholzhecke entsteht schnell ein kleines Biotop mit vielen Unterschlupf- und Versteckmöglichkeiten für zahlreiche Tiere (Vögel, Insekten, Kleinsäuger wie Igel, Käfer).
Für eine Benjeshecke setzt man zwei Reihen Zaun- oder Holz-Pfosten im Abstand von etwa einem Meter. Die Länge der Hecke kann beliebig gewählt werden, auch eine spätere Verlängerung ist unproblematisch möglich. Dann schichtet man unterschiedlich dicke Äste, Zweige und Gestrüpp in Längsrichtung locker zwischen die Pfosten. Das aufgeschichtete Totholz fällt schnell zusammen und die Hecke kann immer wieder aufgefüllt werden, auch wenn angesiedelte Wildpflanzen nach und nach für Begrünung sorgen. Damit sich die allmählich verbuschende Hecke nicht unkontrolliert ausbreitet, sollten stark wuchernde Pflanzen - wie etwa die Brombeere - konsequent entfernt werden.
Steht Ihnen nur ein kleiner Garten zur Verfügung, dann stapeln Sie einfach (Alt-)Holz, Äste, Zweige und auch Laub in einer ungenutzten Ecke. So können Sie mit wenig Aufwand und Kosten einen kleinen Beitrag zur Schaffung und Vernetzung von Lebensräumen zum Überleben von Arten schaffen.
Brigitte Nerl