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Natur vor der Haustür

09/2013 Neuer Teich im Gleißental

All jene, die ab Ende Juli 2013 durch das Gleißental in Richtung Deininger Weiher unterwegs waren, konnten nicht übersehen, dass hier ein neuer Teich entstanden ist.
Der Ursprung dieses Teichprojekts reicht bis zum Jahr 2008 zurück. Schon bei der Vorplanung der beiden Ökokontoflächen der Stadtwerke München (SWM) wurde vom BUND Naturschutz Oberhaching (BN) vorgeschlagen das Wasser aus den damals überlaufenden Schluckbrunnen (Brunnen in denen Wasser versickern soll) in einen Teich zu leiten, um ein dauerhaftes Laichgewässer für die Amphibien des Gleißentals zu erhalten. Doch erst mit der Initiierung des „Runden Tischs“ anlässlich des Jahres der Biodiversität durch die Gemeinde Oberhaching bekam auch dieses Vorhaben neuen Auftrieb. Vorausgegangen war schon der Versuch, Teile der ehemaligen Laichgewässer auf der Wasserleitungstrasse in unmittelbarer Nähe zum Gleißental wieder herzustellen. Dies war aber dort in der notwendigen Größe und Tiefe zur dauerhaften Wasserführung nicht möglich.
Im Januar 2013 wurde bei einer Ortsbesichtigung mit Beteiligung der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes München (LRA), der Gemeinde Oberhaching, der SWM und des BN Oberhaching, der grundsätzliche Beschluss gefasst, nördlich des Überlaufbeckens, auf dem Grundstück der SWM ein dauerhaftes Gewässer herzustellen. Übereinstimmend war man der Meinung, dass im Gleißental – das auch als wichtige Verbundachse für viele Tierarten und somit auch für Amphibien dient – ein geeigneter Laichplatz für Amphibien sehr sinnvoll und notwendig wäre. Der BUND Naturschutz erklärte sich bereit, die Materialkosten für Vlies und Folie sowie die Herstellung ab ausgehobener Baugrube zu übernehmen, die Gemeinde erklärte sich zur Unterstützung durch den Bauhof bereit, das LRA zur übergeordneten Koordination, die SWM zur Bereitstellung der Fläche und zur Befüllung des Teiches. Die Fa. Otto Hohenester übernahm den kostenlosen Aushub und die Fa. Handschuher die kostenlose Bereitstellung von Sand, Lehm und Kies. Den beteiligten Firmen sei an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt. Das ursprüngliche Ziel, den Teich noch rechtzeitig zur Laichsaison herzustellen erwies sich, allein schon wegen des Wetters, als nicht durchführbar.

So wurde die Teichgrube erst Anfang Juli mit dem Einsatz des von der Fa. Hohenester gestellten Baggers und Baggerfahrers ausgeboben. In der weiteren Folge wurden durch BN-Mitglieder und weitere ehrenamtliche Helfer folgende Arbeiten durchgeführt: Feinplanierung des Teichbodens, Einbringung einer Sandschicht und Vliesunterlage, Auslegung einer 170m² großen Folie und eines Schutzvlieses, Einbringung von Kies und Lehm, Herstellung einer betretungsfähigen Teichböschung auf der Wegseite, sowie die Bepflanzung, die während und nach Befüllung mit Wasser erfolgte.
An dieser Stelle möchten wir insbesondere an alle Hundebesitzer appellieren, ihre Lieblinge nicht im Teich baden zu lassen! Das Problem durch badende Hunde besteht in erster Linie darin, dass die noch nicht eingewachsene Wasser- und Uferbepflanzung erheblich in Mitleidenschaft gezogen werden kann, dass das Schutzvlies weggerissen wird und auch eine Beschädigung der Folie nicht auszuschließen ist. Wir bitten Sie auch, keine Pflanzen einzusetzen und keine Tiere – insbesondere Fische – im Teich auszusetzen. Fische (auch Goldfische) fressen den Laich und die Kaulquappen der Amphibien.
Nun hoffen wir, dass nicht nur viele Tierarten von diesem Gewässer profitieren werden, sondern auch Sie als Wanderer oder Spaziergänger, Freude an der Vielfalt der Teichfauna finden werden.

Eike Hagenguth