Zur Startseite

Natur vor der Haustür

01/2006 Verjüngung der Strauchgehölze

Januar: Endlich Ruhezeit im Garten? Nicht ganz, denn jetzt wäre eine günstige Zeit, zur Gartenschere und Handsäge zu greifen, um überalterte Sträucher auszuschneiden. Grundsätzlich können die meisten Strauchgehölze das ganze Jahr über geschnitten werden. Der Winterschnitt hat jedoch einige Vorteile. Er wird von den meisten Gehölzen am besten vertragen. Überalterte Äste lassen sich bei unbelaubten Strauchgehölzen leichter erkennen.
An eventuell unter den Sträuchern wachsenden Frühjahrsblühern wie Zwiebelblumengewächsen, Lerchensporn oder Buschwindröschen wird kein Flurschaden angerichtet, da diese noch nicht ausgetrieben haben. Eventuell vorhandene Vogelbruten werden nicht beeinträchtigt und die Arbeitsspitze des Hobbygärtners im Sommerhalbjahr wird entschärft.

Für viele Gartenbesitzer stellt sich die Frage, wie und wie oft sie ihre Sträucher schneiden müssen. Grundsätzlich ist das Auslichten älterer Sträucher (alle 3-5 Jahre) die beste Methode, diese gesund, langlebig und stets mit reichem Blüten- und Fruchtansatz zu erhalten.
Hierbei wird je nach Alter, Zustand und Zeitpunkt des letzen Auslichtens ca. 1/3 der ältesten Äste dicht über dem Boden entfernt. Wer es ganz genau wissen will, sollte sich entsprechende Fachliteratur zulegen, denn es gibt hinsichtlich Schnittzeitpunkt und Schnittmethode bei einigen Gehölzgruppen Abweichungen.

Werden die Sträucher ständig so gestutzt, wie auf nebenstehendem Foto zu erkennen, wird man vergeblich auf Blüten- und Fruchtreichtum warten. Die Gehölze werden so ihrer natürlichen Wuchsform beraubt und zu Bonsaibüschen degradiert.

Unser Tipp zur Beseitigung des Schnittgutes: Nutzen Sie das Angebot unserer Gemeinde zur kostenlosen Häckselaktion. Sie verschmutzen Ihr Auto nicht, Sie entlasten die Umwelt, da ein Weitertransport des Schnittgutes vom Wertstoffhof entfällt und der verrottende Gehölzschnitt verbessert die Humusbilanz Ihres Gartens.

Von einem großen Reisighaufen bleibt nach dem Häckseln nur ein kleines Häuflein Häckselgut übrig, welches sich sehr gut zum Untermischen in den Kompost eignet oder sofort, besser noch nach einer Nachrottezeit, problemlos unter den Sträuchern verteilen lässt. Wer sich gerade einen neuen Garten anlegen will, sollte, um später nicht Sklave seiner Sträucher zu werden, auf folgende Punkte achten: Nur solche Arten auswählen, die vom Wuchs her den Platzverhältnissen seines Gartens entsprechen. Nicht zu dicht pflanzen! Bedenken Sie die Ausbreitungseigenschaften der Sträucher nach einigen Jahren.

Einen Beitrag für die Artenvielfalt ist es, wenn Sie einheimischen Gehölzarten den Vorzug geben.

Eike Hagenguth